Ethans Vorgeschichte Teil 1

Lost Boy

Vielen von euch ist vielleicht der Name Aideen, ein Begriff.
Jene junge Frau die mit erstaunlichem Talent und einer besonderen Gabe geboren wurde und vor vielen Jahrhunderten in einem kleinen Küstendorf gar nicht so weit entfernt lebte.
Bestimmt gibt es viele Geschichten von ihren Taten und ihrem Leben, doch lasst mich euch sagen… diese hier ist keine davon.
Tatsächlich wird es in den Legenden oft verschwiegen aber mit dieser Geschichte möchte ich es euch erzählen.
Die Geschichte und den tragischen Abstieg des einst treusten Geliebten Aideen´s

Dies ist die Geschichte von Ethan.

Ethan und Aideen lebten in ihrem kleinen Dorf als Teil des wohl bekannten Druiden Zirkels.
Aideen genoss großes Ansehen dort und auch Ethan war durch seine Studien der Magie ein gern gesehenes Gesicht. Es war eine friedliche Zeit.

Ethan war ein leicht verträumter aber durchaus wissbegieriger junger Magier der sich nachts gerne am Deich die Sterne ansah. Die Ruhe und Stille der Nacht hatte schon immer eine gewisse Wirkung auf ihn, aber das war nichts im Vergleich zu dem Licht seiner geliebten.

Eines nachts sah er eine Sternschnuppe, näher als er je zuvor eine gesehen hatte und beobachtete wie diese geradewegs in den Wellen der See verschwand.

Am Tag darauf kam eine Gruppe von Reisenden ins kleine Dorf und fragte nach Obdach so wie der Möglichkeit sich ebenfalls hier nieder zu lassen.
Und da die Offenheit und Gastfreundschaft der Druiden sowie des Dorfes keine Grenzen zu kennen schien, wurde ihnen dies gestattet.
Die Jahre vergingen und zunehmend veränderte sich die Stimmung im Dorf, es kam zu immer mehr Fällen von Halluzinationen, Stimmen und Bilder im Kopf, die die Bewohner quälten und sie nicht schlafen ließen.
Zudem wurde ein neuer Kult von den zugezogenen Reisenden gegründet, soweit so unspektakulär, jeder soll glauben was er will, dachten sich auch das Dorf.
Doch Ethan spürte, dass da mehr hinter steckte.
Er untersuchte den Kult ein paar Wochen und schrecklicher Weise entpuppte sich die ganze Lage zu einer Katastrophe.
Ihre vermummten Anhänger schienen sich nicht an die 4 Kreise der Irdischen Magie (Stern, Mond, Sonne und Blitz) zu halten Sondern was viel Dunkleres zu praktizieren…die Schattenmagie.

Die Existenz dieser Magie war schon seit Jahrhunderten sehr umstritten, da nie weltliche Beweise zu ihrem Dasein gefunden wurden, doch Ethan erkannte bei seinen Ermittlungen den Grund dafür.
Schattenmagie hatte ihren Ursprung nicht auf unserer Welt, nicht in unserem Universum, sondern entstammt aus einer weit aus düsteren Welt, der Welt der Uralten.

Ethan konnte sein Interesse für diese verbotene neue Art der Magie nicht leugnen, so groß war sein Wissensdurst. Außerdem konnte es doch nur gut sein seinen Feind zu studieren oder?
Und so berichtete er den Druiden uns seiner geliebten Aideen was er in Erfahrung gebracht hat. Im gleichen Zug schlug er vor, sich mit dieser Materie und ihren Schwächen auseinander zu setzen.

Aideen war von dieser Idee ganz und gar nicht begeistert und warnte ihren Geliebten, niemand auf dieser Welt sollte solch eine Art Magie je benutzen, dafür sei sie zu Gefährlich.
Vielleicht hatte sie Recht, vielleicht nagte auch einfach die Sorge um das Dorf an ihr, aber das Thema war für sie ganz klar durch.
Wieder vergingen einige Wochen und nun fingen sogar Dorfbewohner an zu verschwinden, Männer, Frauen, Kinder und auch Tiere.

Ethan Kämpfte mit sich, er wusste das Aideen es nicht gut hieß sich mit der schwarzen Magie zu befassen, aber er verstand auch nicht, wie der Zirkel das einfach so geschehen lassen konnte.
Irgendwann nach zu vielen vermissten konnte Ethan nicht mehr widerstehen, so groß war seine Neugier und sein Drang zu helfen.
Er fing an die Magie zu studieren und verzeichnete schnell erste Ergebnisse… und auch erste Nebenwirkungen.
Er fing an Stimmen zu hören, die klangen wie aus dem Meer.
Sie versprachen große Kraft und viel Macht, aber was die Stimmen erzählten kümmerte ihn kein Stück, er wusste wozu sie verleiten und was die Konsequenzen waren.

So ging es einige Monate in denen Ethan heimlich seine Studien ausbaute und den verbotenen Kult ausspionierte, bis sich eines schrecklichen Tages dann doch alles änderte.

Wesen die aussahen als kämen sie direkt aus dem Meer, von Menschen, die glatte Tentakel im Gesicht hatten, bis hin zu großen deformierten Kreaturen die eine eigenartige Sprache sprachen, griffen das Dorf an.
Sie zerschlugen die Häuser, streckten die Menschen nieder und sorgten für das pure Chaos.
Dies war nun der erste Magische Krieg der vor den Augen des Zirkels ausbrach.
Aideen, Ethan und die Druiden kämpften erbittert gegen die Horde an Kreaturen und die Aussichten lagen alles andere als gut, aber als nach knapp 18 Stunden des Kampfes eine riesige Kreatur durch die Verteidigung zu brechen schien, war der Kampf fast endgültig vorbei.
Das riesige Monster mähte Reihen von Druiden nieder und war schnell auch bei Aideen angekommen.

Es griff sich Ethans geliebte und drohte diese vor seinen Augen zu zerquetschen.
Blanke Panik machte sich in Ethan breit und ohne weiter nachzudenken nutzte er die Schattenmagie und lies das Wesen in schwarzen Flammen aufgehen.
Die Kreatur ließ Aideen fallen, und sank unter dröhnendem, Leid erfüllten schreien zu Boden und Starb.
Nach einem kurzen Moment der Besinnung, sah die am Boden liegende Aideen was passiert war… und auch wer dafür verantwortlich war.
Ihre Gedanken überschlugen sich, hatte sich ihr geliebter Partner doch diesen Kreaturen angeschlossen? Der Dunkelheit hingegeben?

Sie Rappelte sich auf und vor lauter Entsetzen rannen die ersten Tränen ihre Wange runter und das Ganze Chaos in ihrem Kopf entlud sich in Wut.

„Ich habe dich gewarnt diese Magie zu lernen! Schau dich nur an! Du hast dem Licht den Rücken gekehrt!“
Entsetzt viel Ethans Blick auf sein Licht.
Er würde alles für sie tun, unterstützte sie, rettete ihr das Leben und wurde darüber verurteilt wie er es Tat? Das war der Dank?
Sauer brüllte er zurück.
“ Ich habe alles unter Kontrolle Aideen! Wir können diese Magie für das Gute nutzen, sie ist beherrschbar und ich kenne sogar ihre…“
Doch sie ließ ihn in ihrer eigenen Wut nicht mal aussprechen.
„Ethan, Ich verbanne dich hiermit offiziell aus unserem Druiden Kreis!!! Dir wird unwiderruflich das nutzen der Magie im Zeichen des Sterns untersagt!!! Verlasse das Dorf!!!“ Aideen kehrte ihm den Rücken zu.

In diesen Augenblick zerbrach die Welt des jungen Magiers.
Betrogen und verlassen von seiner großen Liebe und der einzigen Familie die er hatte.
Emotional zerstört hörte er wieder die Stimme in seinem Kopf, Garnok der seine Verwundbarkeit ausnutzte.
Er sprach zu Ethan, versprach ihm große Macht und ein langes Leben.
Lockte mit allem was Ethan genommen wurde und er hatte fast keine Wahl.
Die negativen Gefühle nährten den alten Gott und Ethan viel in einer Art Bann.
Vorher hatte es keinen Effekt auf ihn, die Liebe zu Aideen war zu stark, doch jetzt da die Hoffnung brach, stimmte er der Stimme zu und in gleichem Atemzug begann seine Verwandlung.
Ethan schrie Laut auf, schrie Aideen an, wurde Pechschwarz.
Seine Stimme wurde hallender und tiefer die Haut fing an Blasen zu werfen, sich auszudehnen und gigantisch zu wachsen.
Am Ende sah man ein Riesiges Monster mit dünnen Armen, einen leicht rauchigen Körper und viele Augen.
Alles was es berührte wurde in ein tiefes Grau gehüllt, und die Kreatur sprach.

“ Du hast es zu weit getrieben Stern. Ich werde nicht ruhen bis du und die Kreise untergegangen seid, du wirst es Bereuen mich Hintergangen zu haben. Erwarte deine Strafe, lebe in ständiger Angst und fürchte mich, in diesem und deinen anderen Leben!!!“

Erschrocken schaute Aideen hoch zu ihrem Partner, wenn das noch ihr Partner war.
Druiden, die voller Furcht das geschehen verfolgten oder fliehen wollten, wurden langsam von dem grauen Schleier belegt, der sich wie ein Virus ausbreitete.

In diesem Augenblick hatte wohl jeder das Ende der Welt vor Augen, doch mit einem Mal verschwanden alle Kreaturen und Ethan in einem lauten Knall, so schnell wie sie gekommen waren und ließen das Dorf in Schutt und Asche zurück.

Und das war das letzte Mal dass man Ethan sah… naja bis jetzt.

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum ich so gut über Ethan und seine Geschichte Bescheid weiß.

Ganz einfach… es ist meine Geschichte.

Ich finde dich mein Stern.